Schröderhof Borstel
Vorbild für zukünftiges Leben auf dem Land
In der Altmark gibt es zahlreiche sogenannte Vierseitenhöfe. Das sind bäuerliche Hofstellen, die von allen Seiten umbaut waren. Wohnhaus, Scheune und Stallungen umschlossen in einem Ring den Innenhof. Noch heute sind in beinahe jedem Dorf derartige Anlagen erhalten – auch wenn sie nicht mehr ausschließlich landwirtschaftlich genutzt werden. Einige Höfe waren als sogenannte Dreiseitenhöfe nach einer Seite hin offen gestaltet. Der Schröderhof im Stendaler Orteilteil Borstel ist so eine Anlage.
Diese Hofstelle soll in Zukunft mithilfe des Modellvorhabens Land(auf)Schwung zu einer Wohnanlage für mehrere Generationen werden. „Außerdem planen wir auf dem 7.500 Quadratmeter großen Areal die Errichtung eines Dorfgemeinschaftszentrums“, sagt Peter Sobotta. Er ist Vorsitzender des Vereins „Schröderhof Borstel – Gemeinsam Wohnen und Leben“. Der Verein hat sich extra für das ambitionierte Projekt gegründet und blickt bereits auf erste Erfolge seiner Arbeit zurück. Der entscheidende: Im Jahr 2016 konnte der leerstehende Dreiseitenhof von einer Erbengemeinschaft erworben werden.
Mit Land(auf)Schwung-Mitteln soll das große Grundstück in einem ersten Schritt beräumt werden. Die Vereinsmitglieder wollen dann auf dem vorderen Teil mithilfe eines Investors, der im Idealfall aus bürgerschaftlichem Engagement hervorgehend, die Wohnanlage für Jung und Alt bauen lassen. „Im hinteren Teil des ehemaligen Gehöfts stellen wir uns einen Ortsteilpark mit Backhaus, Grillplatz und einer kleiner Sportanlage vor“, sagt Sobotta. Dazwischen solle zukünftig das neue Dorfgemeinschaftshaus stehen.
Die Beräumung des Grundstückes hat bereits begonnen. Das Ziel der Vereinsmitglieder ist es, dass bis Mitte 2018 die kleine Parkanlage teilweise fertiggestellt und der Rest des Grundstücks für die großen Bauvorhaben vorbereitet ist. Spätestens im Jahr 2018 soll mit der Errichtung der Wohnanlage begonnen werden. „Danach planen wir den Bau des Dorfgemeinschaftshauses“, sagt der Vereinsvorsitzende. Alle Projekte sollen sich, etwa durch Mieteinnahmen, zukünftig selbst tragen.
Wenn alles wie gewünscht funktioniert, kann aus dem derzeit ungenutzten Schröderhof einmal ein lebendiges Begegnungszentrum für die Einwohner von Borstel und den Menschen aus der Umgebung werden. In früheren Jahrhunderten lebten auf dörflichen Gehöften schon immer die Generationen zusammen. Dieses Konzept liegt auch heute wieder im Trend. Gerade weil aufgrund der demografischen Entwicklung die Bevölkerung durchschnittlich älter wird und zahlreiche ältere Menschen ansonsten allein leben müssten. Der Schröderhof kann somit zu einem Vorbild für das zukünftige ländliche Wohnen und Leben werden.