KulturPortal Altmark
Internetplattform für kulturelle Angebote in der Altmark ist online
Die Altmark ist eine Kultur-Region in jeder Hinsicht. Der Norden von Sachsen-Anhalt hat nicht nur historisch etwas zu bieten. Erinnert sei unter anderem an die Backsteingotik, Bismarksche Gutshäuser und die Industriekultur. Auch aktuell ist eine bunte und umfangreiche Kulturszene aktiv. Damit sich die vielen Veranstaltungen, Künstler und Auftrittsorte zukünftig im Internet auf einer Webseite präsentieren können, hat der Verein Kulturraum Altmark e.V. ein altmarkweites Portal ins Leben gerufen.
Vorausgegangen war eine tiefgreifende Analyse über die Bedürfnisse und Möglichkeiten eines Kulturportals für die Region. Die Studie unter dem Namen „Sunny Altmark“ wurde bereits im Jahr 2016 veröffentlicht. Sie untersuchte mittels Interviews unter anderem den Bedarf, die möglichen Kosten sowie die Funktionalität einer regionalen Kulturplattform im Internet. „Das Ergebnis der Studie ermunterte uns, das Portal zu entwickeln, denn der Bedarf ist da“, sagt Edgar Kraul, Vorstandsmitglied im Verein. Auch die in der Analyse zusammengetragenen Wünsche und Erfahrungen der Kulturprotagonisten fließen in das „Kulturportal Altmark“ mit ein.
Als digitales Vorhaben hat das Projekt eine gewisse Vorreiterfunktion für die Altmark. Ein Grund, warum sowohl die Erstellung der Studie als auch die Entwicklung des Portals vom Bundesmodellvorhaben Land(auf)Schwung gefördert wird. „Ohne diese Unterstützung könnte ein so umfangreiches Thema nicht umgesetzt werden“, sagt Edgar Kraul. Dem Verein ist dabei besonders wichtig, dass die Internetseite nicht an den Kulturschaffenden der Region vorbei entsteht, sondern mit ihnen zusammen. Darum haben die Macher recht frühzeitig, etwa mit der Künstlerstadt Kalbe, der Hansestadt Gardelegen sowie der Hochschule Magdeburg-Stendal, starke Kooperationspartner gesucht und gefunden.
Kultur-Konferenz im Theater der Altmark
Die Internetplattform ging Anfang des Jahres 2018 online. Doch damit beginnt die eigentliche Arbeit, nämlich die Seite mit Leben zu füllen. Deshalb veranstalte der Verein Anfang März eine Kultur-Konferenz im Theater der Altmark. Zu diesem Treffen waren zahlreiche Akteure, Kommunen, Vereine, Künstler, Agenturen und Touristiker zusammenkommen. „Wir haben die Funktionen des Portals vorgestellt und den Teilnehmern gezeigt, welche Vorteile die Nutzung der Webseite hat und wie sich jeder einbringen kann“, erklärt der Kulturraum-Vereinsvorstand. Jetzt soll es noch Workshops in mehreren Städten der Altmark geben. Das Ziel ist es, eine aktive Kultur-Community im Netz aufzubauen.
Das Portal sieht inhaltlich vor allem drei Bereiche vor. Zum einen gibt es einen Veranstaltungs- und Eventkalender für die gesamte Altmark. Außerdem ist ein Verzeichnis sämtlicher Kulturakteure der Region geplant. Eine ausführliche Aufstellung und Beschreibung aller Kulturstätten in beiden altmärkischen Landkreisen rundet das Angebot ab. Diese drei Bereiche sind eng miteinander verknüpft, so dass ein Gast beispielsweise erkennen kann, wann wo welche Künstler auftreten oder bereits aufgetreten sind. Daneben gibt es zahlreiche News aus der Kulturszene sowie ein Forum, in dem sich die Nutzer austauschen können, etwa über Mitfahrmöglichkeiten zu Veranstaltungen.
Das „KulturPortal Altmark“ soll also Verbesserungen für Künstler, Veranstalter und Gäste bringen. Mussten bislang Veranstaltungen in zahlreichen Medien beworben werden, kann dies nun altmarkweit auf dem neuen Portal geschehen. Der Gast kann sich schnell und auf einem Blick informieren. „Dabei werden die Bekanntmachungen über etablierte analoge Kanäle wie etwa die Tagespresse oder Plakate nicht verschwinden“, sagt Edgar Kraul. Jedoch würden mit dem neuen Angebot mehr Menschen erreicht werden können. Und genau das haben sich die Kulturschaffenden der Altmark schon lange gewünscht.
Internet: http://kulturportal-altmark.de
Drei Fragen an
Kulturportal-Vereinsvorstand Edgar Kraul
Wie kamen Sie auf die Idee zum Projekt?
Edgar Kraul: Ich bin ein kulturell sehr aktiver Mensch. Auf beiden Seiten der Barrikade: Als Mitglied im Club Altmärkischer Autoren, als Liedermacher und Musiker suche ich ständig nach geeigneten Auftrittsorten und muss dann natürlich die Veranstaltungen effektiv und umfänglich bewerben, um möglichst viele Zuschauer zu erreichen. Als Kultur-Konsument mit knappem Zeitbudget wünsche ich mir möglichst umfassende Informationen über Veranstaltungen der Region – und zwar gebündelt an einer Stelle, ohne ständig die unterschiedlichsten Internetseiten, Zeitungen, Litfasssäulen abgrasen zu müssen. So ist in mir schon lange der Wunsch gereift, aktiv an einem Informationsmedium mitzuarbeiten, welches alle Events der Altmark an einem Ort bündelt, dabei alle Kultur-Locations mit einbezieht und den Künstlern der Region eine Möglichkeit zur Vernetzung und Kommunikation bietet.
Was haben Sie bisher Besonderes bei der Umsetzung des Projektes erlebt?
Das Besondere bei diesem Projekt ist der glückliche Umstand, dass der Auftragnehmer sich nicht nur als technischer Abwicklungspartner sieht. Die Mitarbeiter haben sich die Entwicklung der Kultur-Kommunikation in der Altmark zu Eigen gemacht und unterstützen den Verein. Schön ist es auch zu erleben, dass viele Kulturakteure der Altmark bereits vor dem Rollout der Plattform ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bekundet haben. Mit der Hochschule Magdeburg-Stendal, dem Kulturstammtisch Altmark, dem Verein Künstlerstadt Kalbe e. V. und der Hansestadt Gardelegen stehen starke Partner bereit, um das Portal gleich nach seiner Veröffentlichung mit Leben zu erfüllen.
Was wird sich durch das Projekt für Sie persönlich verändern?
Da dieses Projekt in erster Linie von Ehrenamtlichen getragen wird, bringt die Administration und Chefredaktion für ein derartiges Vorhaben natürlich vor allem jede Menge Arbeit. Ziel ist es aber auf jeden Fall, diese Arbeit auf breite Schultern zu verteilen. Das bedeutet vor allem eine personelle und organisatorische Verstärkung des Vereins. Dabei werde ich naturgemäß sehr viele interessante Menschen kennenlernen, die meine Begeisterung für die Kultur teilen. Die größte Veränderung ist wahrscheinlich, dass bei mir neben den oben beschriebenen Seiten - Kulturschaffender und Kulturkonsument - jetzt noch eine Rolle als Kulturkoordinator dazu kommt. Eine Herausforderung wird dabei sicherlich sein, diese neue Rolle auch mit Familie und Beruf in Einklang zu bringen.