Umfrage: Altmärker wünschen sich mehr digitale Angebote
Die Einwohner der Altmark wünschen sich mehr digitale Angebote. Das hat eine große Umfrage des Modellvorhabens „Land(auf)Schwung“ in Kooperation mit dem Berliner Institut „Insights“ ergeben. „Aus den Antworten der digitalen Befragung konnten sieben für uns wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, um in Zukunft das Leben auf dem Land attraktiver und angenehmer zu gestalten“, sagte Stendals Landrat Carsten Wulfänger (CDU) zur Veröffentlichung der Ergebnisse.
„Wir wissen nun aus einem gelungenen partizipativen Entscheidungsprozess viel besser darüber Bescheid, wie wir die Digitalisierung als Haltefaktor im ländlichen Raum gebrauchen und nutzen können.“ Die Bürgerinnen und Bürger könnten auf diese Weise den Weg zur Digitalisierung der Region mitbestimmen. Die Regionale Entwicklungsagentur von Land(auf)Schwung lädt dazu ein, weitere Ideen zur Digitalisierung der Altmark an die Mailadresse info@landleute.eu zu senden. Die Antworten sowie die daraus gewonnenen Erkenntnisse und die Stellungnahmen der Befragung finden sich auf der Seite http://altmark.mitdenken.jetzt.
Erkenntnis „Schnelles Internet“: Die Bewohner wollen in Zukunft gezielt auf digitale Angebote setzen und versprechen sich in mehreren Bereichen dadurch Verbesserungen in ihrem Alltag. Vor allem die Versorgung der Region mit schnellem Internet ist für viele Altmärker eine zukünftige Grundvoraussetzung. Dadurch würden Einwohner und Unternehmer eine Verbesserung der Lebensverhältnisse und Wettbewerbsfähigkeit erwarten. „Den Breitbandausbau haben wir uns zur kommunalen Aufgabe gemacht und bereits damit begonnen, mit dem Zweckverband Breitband Altmark erste Bauabschnitte zu erschließen“, sagte Wulfänger. In den kommenden Jahren werde die Region flächendeckend mit High-Speed-Internet versorgt.
Erkenntnis „Wirtschaft und Tourismus“: Verbraucher und Erzeuger können von einem größeren digitalen Angebot profitieren. Sie wünschten sich einen Marktplatz für regionale Produkte im Internet. Dieser müsste einfach bedienbar sein und auch einen Lieferservice enthalten. Auch der Tourismus könnte von einer stärkeren digitalen Strategie profitieren. Angeregt wurde unter anderem eine zusammenführende Internet-Plattform aller Informationen über die Region. Ein Land(auf)Schwung-Projekt hat speziell zum Thema Kultur dazu aktuell eine Studie erstellt, die unter www.kulturraum-altmark.de einsehbar ist.
Erkenntnis „Demografischer Wandel“: Besonders das Leben von älteren Menschen kann mit digitalen Angeboten erleichtert werden. Von den Befragten wurden digitale Lösungen angeregt, die die Mobilität auf dem Land verbessern könnten, etwa eine regionale Mitfahrzentrale. Viele Befragte machen sich außerdem Gedanken über die ärztliche Versorgung auf dem Land. Ein Informationsportal etwa über Gesundheits- und Ärzteangebote wäre ein Mehrwert für die Region. Insgesamt müssten die bereits jetzt bestehenden digitalen Angebote vor allem bei der Bedienbarkeit an eine alternde Gesellschaft angepasst werden. Gefragt sind einfache Lösungen, die zukünftig jeder ohne große Fachkenntnisse nutzen kann.
Erkenntnis „Kommunen“: Digitale Dienste, das sogenannte E-Gouvernement, kann die Kommunikation und Interaktion zwischen Behörden, der Politik und den Einwohnern verbessern. Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich zum Beispiel, dass über das Internet Terminvereinbarungen möglich sind, kommunale Informationen schneller zu ihnen gelangen und Behördengänge teilweise überflüssig werden.
Mit der Umfrage wurden erstmals die digitalen Bedürfnisse und Wünsche der Einwohner in der Altmark erkundet. Im Juni und Juli hatten sich mehr als 100 Altmärkerinnen und Altmärker beteiligt und ihre Meinung dazu abgegeben, welche digitalen Angebote die Region braucht. Das Team von „Insights“ hat auch im direkten Dialog auf dem 1. AltmarkMacher-Festival in Tangerhütte die Meinung vieler Gäste eingeholt und auf die Altmärker Insights-Webseite gestellt. Die Digitalisierung der Altmark ist ein Schwerpunkt des Förderprogramms Land(auf)Schwung. Ziel ist es, mit neuen und innovativen Modellen bei der Daseinsvorsorge die Altmark zu einem Vorreiter digitaler Vernetzung für ländliche Regionen werden zu lassen.