Mit Land(auf)Schwung Immobilien entwickeln

Das Modellvorhaben Land(auf)Schwung setzt im Landkreis Stendal auf die nachhaltige Entwicklung von Immobilien. Aufgrund der weniger werdenden Bevölkerung sind zahlreiche Häuser in der Altmark vom Leerstand bedroht oder verfallen bereits. Mit dem Geld aus dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft will nun der Landkreis diesen Trend aufhalten. Ziel ist es, Häuser, Ortschaften und Ortskerne so weit wie möglich zu erhalten, um eine lebenswerte Umgebung zu schaffen. Leerstand und Industriebrachen sollen die Region nicht verschandeln. Mit der Entwicklung von speziellen Projekten etwa kann den Gebäuden wieder neues Leben eingehaucht werden. Die Altmark wird zum attraktiven Lebensraum. 

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf historischen Gebäudekomplexen. Eines davon befindet sich in Tangerhütte. Durch die Gründung der Eisengießerei 1842 hat die Familie Wagenführ der Kommune eine einzigartige Industriekultur hinterlassen. Bis heute gibt es ein Ensemble aus Industrieanlagen, ehemaligen Fabrikantenvillen, einem Landschaftspark sowie einer Industriestraße mit Arbeiterwohnhäusern. „Dieses Erbe wollen wir unbedingt erhalten“, sagt Dr. Frank Dreihaupt. Er ist der Vorsitzende des Fördervereins für Industriegeschichte und Gartenkunst Tangerhütte „Aus einem Guss“. Der Verein wolle sich nun um die Wiederbelebung der historischen Gießereihallen kümmern. Dazu sei er unter anderem auf der Suche nach neuen Finanzierungsmodellen. „Zum Beispiel können wir uns die Gründung einer Bürgergenossenschaft vorstellen“, so Dr. Dreihaupt. 

Das Vorhaben in Tangerhütte ist als sogenanntes Startprojekt im Förderprogramm Land(auf)Schwung aufgenommen worden. „Das Programm passt mit seinem Schwerpunkt der nachhaltigen Siedlungsentwicklung sehr gut zu unseren Zielen“, sagt Vereinsvorsitzender Dr. Dreihaupt. Nun gehe es darum, die Arbeit am Projekt zu beginnen, die bereits vorhandenen Ideen vorzustellen und weiterzuentwickeln. „Wir möchten gern die Bürger beteiligen, nicht nur am Prozess der Ideenfindung, sondern etwa auch an der Finanzierung.“ Das sei ein ganz neuer Ansatz, um Projekte in der Region umzusetzen.