Digitalisierung lässt ländliche Regionen zusammenrücken

Die Digitalisierung kann Menschen in ländlichen Regionen wie im Norden von Sachsen-Anhalt in Zukunft wieder näher zusammenrücken lassen. Dieses Fazit wurde beim ersten öffentlichen Ideen-Labor zur Digitalisierung der Altmark am 25. Mai in Stendal gezogen. Digitalisierung sei nicht anti-sozial, sondern das Gegenteil sei der Fall, sagte Sarah Brühl vom Projekt "Digitale Dörfer" aus Rheinland-Pfalz. Digitalisierung lohne sich für alle. Brühl berichtete den Teilnehmern von den Vorteilen eines sogenannten Smart Country aus kommunaler Sicht.

Die Altmark kann in Zukunft auch Region für eine neue Arbeitsform werden, dem sogenannten Coworking. Das Wort leitet sich aus den englischen Begriffen co und working ab und bedeutet so viel wie zusammen arbeiten. Unter Freiberuflern, Kreativen und Startups ist das heute bereits in Großstädten wie Berlin sehr angesagt. Dabei werden Arbeitsplätze und Infrastruktur zur Verfügung gestellt, die jeder nach Bedarf nutzen kann. "Coworking ist kein Hype, sondern heute schon Realität", sagte der Coworking-Manager des St. Oberholz in Berlin, Tobias Schwarz. "Wir werden das bald nicht mehr 'Coworking' nennen, sondern 'arbeiten'."

Solche oder ähnliche Vorhaben zum digitalen Wandel passen hervorragend zur Zielsetzung des Bundesmodellvorhabens Land(auf)Schwung in der Altmark. Bis zum 1. August können wieder smarte Ideen für eine Förderung vorgeschlagen werden. Stendals Landrat Carsten Wulfänger rief in seinem Grußwort offiziell die zweite Wettbewerbsrunde aus. Weitere Informationen finden Interessenten unter www.landkreis-stendal.de/de/foerederung.html

Das Ideen-Labor war eine Veranstaltung der Land(auf)Schwung-Modellregion Landkreis Stendal in Kooperation mit dem Verein "Internet & Gesellschaft Collaboratory". Das hochkarätig besetzte Treffen unter dem Motto „Auf dem Weg zum Smart-Country“ mit Vorträgen und Diskussionen fand unter großem Zuschauerinteresse im Stendaler Landratsamt statt. Neben Brühl und Schwarz hielt auch die Schwimmweltmeisterin und heutige Referentin für Digitales in der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt, Dr. Antje Buschschulte, einen Vortrag. Außerdem referierten Torsten Lenhart vom Fraunhofer IESE und Darija H. Bräuniger vom Netz- und Wirtschaftspolitik HDE.

Björn Gäde